DENK an Frieden
Kunstprojekt beim DENK.MAL: Frieden als Prozess
Frieden – ein großes Wort. Wir alle sehnen uns danach. In diesem Projekt wurden zwei junge Künstlerinnen eingeladen, sich mit dem Thema Frieden auseinander zu setzen. Dass Frieden ein Prozess ist, der nur gelingen kann, wenn sich viele Menschen daran beteiligen, wurde auf dem Platz vor dem DENK.MAL in Hittisau in Form eines „Fadenspiels im Korallenriff“ sichtbar gemacht. Besucher:innen/Passant:innen/Gäste wurden eingeladen, sowohl gedanklich als auch aktiv den Prozess mitzugestalten. Der Platz wurde vom 8. Mai 2023 bis zum Friedenssonntag am 1. Oktober 2023 bespielt. Die Installation wird bei der neuen Kleinkinderbetreuung in Hittisau wieder aufgebaut.
Im Juni 2020 wurde das DENK.MAL in Hittisau seiner Bestimmung übergeben. Ausgehend von dem Auftrag, der vier Euthanasieopfer von Hittisau in würdevoller Form zu gedenken, wurde das ehemalige Kriegerdenkmal neu gestaltet. Ein großes Anliegen war es auch, einer zeitgemäßen Erinnerungskultur gerecht zu werden. An diesem Prozess waren Vertreter:innen der Gemeinde, der Pfarre und des Kameradschaftsbundes beteiligt. Eine dreiköpfige Arbeitsgruppe (die unabhängig von der Gemeinde ist) hat sich nun zum Ziel gesetzt, in diesem öffentlichen Raum jedes Jahr ein Kunst- bzw. Kulturprojekt zu initiieren.
Mit dem Projekt „DENK an Frieden“ wird ein Begegnungsraum geschaffen, in dem sich Menschen austauschen, in dem sie gemeinsam über etwas nachdenken und über eigenes Tun reflektieren. Kunst im öffentlichen Raum soll alle Menschen gleichermaßen einladen, sich auf Neues, vielleicht Unbekanntes und auch Fremdes einzulassen. Dieses Projekt soll auch gerade jungen Menschen und Menschen mit nicht deutscher Muttersprache einen Zugang zur kulturellen Auseinandersetzung mit Frieden bieten.
Zielgruppen:
- Passant:innen – der Platz vor dem DENK.MAL ist ein öffentlicher Raum im Zentrum von Hittisau
- Junge Menschen – Kooperation mit dem Kindergarten Hittisau und der Mittelschule Hittisau
- Menschen mit nicht deutscher Muttersprache
Zwei junge Künstlerinnen aus Hittisau, die derzeit beide in Wien leben, gestalteten vor dem DENK.MAL in Hittisau eine Installation zum Thema Frieden / Frieden als Prozess. In Form eines „Fadenspiels im Korallenriff“ haben die Künstlerinnen Besucher:innen eingeladen, die Fäden selbst in die Hand zu nehmen und darüber zu reflektieren, wie der Friedensprozess von jedem Einzelnen von uns mitgestaltet werden kann oder sogar muss.
- Artist Talk am 07.05.2023 mit den Künstlerinnen Sara Lisa Bals und Chiara Bals; Moderation: Danielle Fend-Strahm
- Projekt mit dem Kindergarten Hittisau: FRIEDEN.DENKEN – Kinder kommen zu Wort.
- Zusammenarbeit mit Kulturbüro Bregenzerwald
- Ein attraktiver, anregender Platz im Zentrum von Hittisau, auf dem alle Menschen gleichermaßen die Möglichkeit haben, sich mit Kunst auseinander zu setzen.
- Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen und sozialpolitischen Themen in Form von Kunst
- Synergien mit anderen Institutionen – bei der Langen Nacht der Kirchen am 2. Juni 2023 wurde in Hittisau das Thema Frieden auf vielfältige Weise dargestellt; der Abschluss der Veranstaltung hat vor dem DENK.MAL stattgefunden, somit wurde die Verbindung von Kirche und Kunst im öffentlichen Raum sichtbar gemacht;
- Der Platz bietet die Möglichkeit, auch in Zukunft die Bevölkerung immer wieder mit kulturellen Veranstaltungen und mit Kunst im öffentlichen Raum in Berührung zu bringen. Es soll jedes Jahr zum 8.Mai (Gedenktag Ende des zweiten Weltkrieges in Europa) auf diesem Platz ein Thema sichtbar gemacht werden.
- Der Kindergarten Hittisau wurde durch das Projekt animiert, ebenfalls zum Thema „Frieden“ ein eigenes Kunstprojekt zu gestalten und sichtbar zu machen. 70 Kinder im Alter von 4-6 Jahren haben sich eine Woche lang mit fachlicher Unterstützung der Künstlerin Simone Schander und mit den Pädagoginnen mit dem Thema Frieden auseinandergesetzt.
Mit dem Projekt DENK an Frieden bzw. „Frieden.Denken“ wurde ein öffentlicher Begegnungsraum geschaffen, in dem sich Menschen austauschen, in dem sie gemeinsam über etwas nachdenken und über ihr eigenes Tun reflektieren können. Kunst im öffentlichen Raum soll alle Menschen gleichermaßen einladen, sich auf Neues, vielleicht Unbekanntes und auch Fremdes einzulassen. Ein Ziel dieses Projektes war, gerade auch jungen Menschen mit nicht deutscher Muttersprache – in Hittisau leben derzeit Geflüchtete aus acht Ländern – einen Zugang zur kulturellen Auseinandersetzung mit Frieden zu bieten. Die Texte zur Installation wurden daher in 12 Sprachen übersetzt. Okay-zusammen-leben unterstützte die Mehrsprachigkeit dieses Projekts.
Dieses Projekt soll über den Projektzeitraum hinaus ein Beispiel sein, wie zeitgemäße Erinnerungskultur umgesetzt werden kann. Das Thema Frieden ist ein sehr wichtiges gesamtgesellschaftliches Thema, das uns alle betrifft. Daraus können sich weiter Projekte entwickeln, die eine breite Wirksamkeit haben.
Die Installation war sehr gut besucht. Es zeigt sich immer wieder, wie wichtig Kunst im öffentlichen Raum ist – für alle Menschen gut sichtbar und ohne Kosten. Die Installation ist zudem ein weiteres kulturelles Angebot in Hittisau und in der Region.
Es war insgesamt ein Projekt, das eine sehr große Wirksamkeit im Ort hatte, weil sehr viele Menschen beteiligt waren bzw. dadurch angeregt wurden, sich ebenfalls mit dem Thema FRIEDEN zu beschäftigen (Künstlerinnen aus Hittisau, Mittelschule, Kindergartenkinder und deren Eltern, Mitglieder der Pfarre). Darüber hinaus wirkt das Projekt aufgrund seiner Öffentlichkeit über die Grenzen von Hittisau hinaus, weil es sowohl für Bewohner:innen als auch für Tourist:innen und andere Gäste gleichermaßen zugänglich war.
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Wer wissen möchte, was ein Korallenriff mit Frieden zu tun hat, findet Antworten in einer neuen Kun…