Albergo

LES 07-14

Projektträger
Gemeinde Innerbraz

6751 Innerbraz

Website

13. März 2008
31. Dezember 2009

Planung, Restaurierung und Nutzung alter Bausubstanz in einem kleinörtlichen Weiler von Innerbraz als Pilgerherberge im Klostertal

Das Haidhaus, ehemals Gasthof Linde, zählt zu den ältesten Gasthäusern im Klostertal und liegt östlich der Gemeinde Innerbraz im Weiler Mühleplatz. Vor vielen Jahren kaufte die Gemeinde das Gebäude, um es vor dem Verfall zu schützen. Denn das im 14. Jahrhundert errichtete Haidhaus bildet zusammen mit Kapelle und Brunnen ein erhaltenswertes Ensemble. Das während der Bahnbauzeit der Arlbergbahn stark besuchte Gasthaus (it. Albergo) mit Lebensmittelladen besitzt durch seine wichtige Lage am ehemaligen Säumerweg über den Arlberg eine hohe Bedeutung. In Innerbraz war klar, dass für einen Erhalt des Haidhauses aufwendige Sanierungsarbeiten und die Erarbeitung eines Nutzungskonzepts notwendig waren.

Die Gemeinde Innerbraz hat vor Jahren das leerstehende Gebäude, ehemalige Gasthof Linde übernommen, um es vor dem Verfall zu schützen. Das Haus zählt zu den ältesten Gasthäusern im Klostertal und liegt östlich der Gemeinde Innerbraz im Zentrum des Weilers Mühleplatz. Es bildet zusammen mit der Kapelle und dem neu, nach historischem Vorbild errichteten Brunnen, ein erhaltenswertes Ensemble. Durch die Umlegung der Dorfstraße sowie dem Ausbau der Landesstraße ist die Situierung noch weiter beruhigt worden.

Die historisch, künstlerische und kulturelle Bedeutung dieses Gasthofes ist durch seine wichtige Lage am ehemaligen Säumerweg über den Arlberg, seine lange Geschichte als Gasthof und seiner zentralen, sozialen Rolle im Gefüge des Weilers gegeben. Während der Bahnbauzeit hatte das Gasthaus erneut Bedeutung erlangt. Das Gebäude trägt noch heute die sichtbare Aufschrift „Albergo“ (it.Gashaus). In der Folgezeit waren das Lädele der Nahversorger und die Kapelle die Orte der Begegnung im Sprengel.

Die Entstehung des Objektes mit dem Gewölbekeller geht auf das 14. Jahrhundert zurück. Um dieses historisch wichtige Gebäude zu erhalten, sind entsprechende Nutzungskonzepte zu erarbeiten. Generell ist bekannt, dass die Restaurierung eines solchen Objektes aufwändig und die Nutzung mit vielen Kompromissen verbunden ist, die Wirtschaftlichkeit stellt oft ein großes Problem dar. Andererseits besteht das öffentliche Interesse im Erhalt und in der Pflege des Kulturerbes. Mit der Nutzung dieses Objekts erfährt der Weiler (Kleinort) eine grundlegende Aufwertung. Vor dem Hintergrund von Strukturförderungen und einem intelligenten Nutzungskonzept scheint der Erhalt des Objektes trotz der Probleme möglich zu werden.

Ziel des 2008 gestarteten Projekts war es, mit der Aufwertung des Haidhauses die kleindörfliche Attraktivität des Ortsprengels Mühle zu stärken und das Gebäude einer neuen Nutzung zuzuführen.

Vor dem Hintergrund der Reaktivierung des alten Arlbergwegs als Jakobsweg durch das Klostertal schien das Haidhaus geeignet für die Errichtung einer Pilgerherberge.

Im Rahmen des LEADER-Projekts sollte ein Trägerverein gebildet, die Planungsanforderungen eruiert und eine Entwurfsplanung erstellt werden. Zudem sollten die Klärung der Finanzierung, eine Machbarkeitsprüfung und die Umsetzungsvorbereitung erfolgen. Die Bauplanung, die Sanierung und der Anlaufbetrieb waren nicht Bestandteil des Projekts.

Obwohl es im Klostertal eine hohe Bereitschaft gab, einen Jakobspilger Verein für den Betrieb des Haidhauses zu gründen, gelang dies jedoch nicht, weil die Investitionen für die Restaurierung der Bausubstanz nicht gesichert waren. Die Planungsanforderungen und eine Entwurfsplanung wurden ebenfalls angegangen, scheiterten aber an der fehlenden Teilnahme eines interessierten Investors. Als auch ein letzter Anlauf zur Suche nach Investoren missglückte, wurde das Projekt 2010 vorzeitig abgebrochen. Wenig später wurde das Haidhaus verkauft, wodurch ein Teil der Projektziele nachträglich erzielt werden konnten: Das Haidhaus wurde nach den Vorgaben des Bundesdenkmalamts renoviert und wird jetzt privat genutzt.

Somit hat das Projekt letztlich sein Ziel erreicht, nämlich: Die alte Bausubstanz des traditionsreichen Hauses zu erhalten und das Haus einer neuen Nutzung zuzuführen.

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