Alte Bausubstanz Bregenzerwald
Intensivierung der Nutzung alter Bausubstanz im Bregenzerwald und Impulse für die Bewohner und das Dorf
Im Bregenzerwald gibt es eine Vielzahl an leerstehenden bzw. mindergenutzen Gebäuden. In einem ersten Schritt sollen diese Objekte grob erhoben werden. Eine repräsentive Anzahl von Objekten soll dann genauer untersucht und mit deren Besitzern die Gründe für den Leerstand erörtert werden. Raumplanerisch fordert diese Situation zum Nachdenken, Umdenken und Handeln auf.
Aus Projektsicht werden 5 Handlungsfelder angesprochen:
- Eigentümer und Bewohner der Gebäude
- Steuerungsmöglichkeiten der öffentlichen Hand
- Gestaltung der Gebäude
- Wohnungsmarkt im Bregenzerwald
- Kommunikation über die Nutzung alter Bausubstanz
Das Projekt hatte zum Ziel die Wertigkeit Alter Bausubstanz zu verbessern und die Lebensqualität auf dem Land steigern. Des Weiteren soll eine tragfähige Planungs- und Entscheidungsgrundlage zur Raumentwicklung entstehen. Mit dem Projekt „Alte Bausubstanz“ sollen Impulse für die langfristige Änderung der Kultur im Umgang und der Nutzung alter Bausubstanz im Bregenzerwald gesetzt werden.
Im Bregenzerwald gibt es eine Vielzahl an lehrstehenden bzw. mindergenutzen Gebäuden. In einem Vorprojekt wurden in den 24 Gemeinden des Bregenzerwaldes ca. 1000 Häuser gezählt, die leer stehen oder durch ältere oder Alleinstehende Personen genutzt werden. Mit der Pflege dieser Bausubstanz sind die BewohnerInnen häufig überfordert oder sie entfällt – bei leerstehenden Gebäuden – ganz. Auf der anderen Seite besteht eine nicht unerhebliche Nachfrage nach neuer Verbauung. Das Ortsbild der Gemeinden ist durch die älteren Gebäude geprägt. Umfassende und innovative Ansätze zur Erhaltung und Pflege alter Bausubstanz sind notwendig, um die Kulturlandschaft langfristig zu erhalten.
Das 2008 in Angriff genommene LEADER-Projekt zielte darauf ab, die Nutzung der alten Bausubstanz im Bregenzerwald zu erhöhen und dadurch die Lebensqualität zu steigern. Des Weiteren sollte eine tragfähige Planungs- und Entscheidungsgrundlage für die Raumentwicklung entstehen. Zudem sollten Impulse für einen geänderten Umgang mit alter Bausubstanz im Bregenzerwald gesetzt wer- den. Dies würde den Erhalt der Kulturlandschaft sichern, neue Verbauung und damit zusätzliche Infrastrukturkosten für die Gemeinden vermindern, neue Wohnmöglichkeiten schaffen und das heimische Handwerk im Bereich Altbausanierung beleben.
- Nutzung alter Bausubstanz
- Erhalt der Kulturlandschaft und deren spezifischer Elemente
- Sorgsamen Umgang mit der Landfläche (Grünland)
- Dialog über den sozialen Zusammenhang fördern und die Wertschätzung für das Kulturgut steigern
- Wohnmöglichkeiten für junge Familien schaffen
- Verhinderung von Abwanderung der Bevölkerung
- Belebung von heimischem Handwerk im Bereich Altbausanierung
- Impulse und Know-how erweitern
- Schaffung neuer Nutzungsmöglichkeiten der alten Bausubstanz für den Tourismus
Das bis Ende 2014 laufende Projekt hat große Erfolge erzielt. So wurde durch Kommunikation nach außen ein Bewusstsein für die Bedeutung alter Bausubstanz geschaffen. Die Vorarlberger Wohnbauförderung wurde umgestaltet und reagiert jetzt stärker auf die Herausforderungen der Entwicklung von bestehender Bausubstanz.
Weil viele HauseigentümerInnen aufgrund von Unsicherheiten und Hürden vor Sanierungsmaßnahmen zurückschrecken, wurde die Sanierungsmappe mit Sanierungsleitfaden und Sanierungsbeispielen erstellt. Diese ist kostenlos in allen Gemeinden des Bregenzerwaldes erhältlich. Weiters setzt sich das Förderprogramm „Fassadenaktion Bregenzerwald“ für traditionelle Sanierungen von alten Häusern ein. Beteiligte Partner an der Förderaktion sind das Bundesdenkmalamt und das Land Vorarlberg. Eine Homepage (www.altebau-substanz.at), öffentliche Veranstaltungen sowie eine fotographische Dokumentation der alten Bausubstanz im Bregenzerwald ergänzen dieses umfangreiche Projekt.