Attraktionspunkt Bielerhöhe

LES 14-20

Projektträger
Montafon Tourismus GmbH

6780 Schruns

Website

8. Juni 2016
31. Juli 2018

Entwicklung eines Businessplans für die Bielerhöhe als Attraktionspunkt im Montafon für eine nachhaltige Auslastung mit und ohne Schnee.

Als Alternative zum breiten Skitourismus suchen immer mehr Personen Erholung und Bewegung abseits der Pisten, um in der Freizeit Ruhe in der Natur als Ausgleich zum hektischen Alltagsleben im Ballungsraum zu finden. Im Montafon ist die Bielerhöhe besonders in der Wintersaison ein solcher Attraktionspunkt. Bei offener Passstraße entstehen im Sommer/Herbst durch die vielen MotorradfahrerInnen neue Bedürfnisse an die Erschließung und Infrastruktur. Seit 1970 hat sich die Kundenstruktur deutlich geändert. Bei nahezu gleicher Fahrzeuganzahl hat sich die Personenanzahl um die Hälfte reduziert.

Im Rahmen des LEADER-Projektes wurde für das Arbeitsgebiet „Bielerhöhe“ ein Entwicklungsmasterplan erarbeitet, mit dessen Umsetzung und Implementierung bereits während der letzten Projektphase begonnen wurde.

Das Projekt wurde von den eingeladenen ExpertInnen und den Stakeholdern sehr positiv aufgenommen. Die Zusammenarbeit mit potentiellen Partnern im Arbeitsgebiet und darüber hinaus war geprägt durch Konstruktivität, Transparenz und gegenseitiges Vertrauen. Die breite Abstützung des Projektes und die Einbindung des entsprechend groß eingeladenen Personenkreises haben sich aus terminlicher Sicht im Projekt als herausfordernd dargestellt.

Inhaltlich wurden zahlreiche Ideen zu neuen Angeboten für Sommer und Winter generiert, einige wurden gleich wieder verworfen, andere erst nach genauerer Betrachtung und Analyse. Letztlich bildet eine Auswahl an passenden, markttauglichen, aufeinander abgestimmten und sich ergänzenden Projekten das inhaltliche Kernstück des Masterplans zu den Bereichen Bewegung, Erschließung und Infrastruktur sowie Wissensvermittlung.

In Hinblick auf die Erstinvestitionen, die zur Umsetzung des Masterplans erforderlich sind, sind aus derzeitiger Sicht ausschließlich Maßnahmen seitens Golm Silvretta Lünersee Tourismus konkret budgetiert. Die geprüften und finanziell darstellbaren Projekte finden sich entsprechend in der unternehmerischen Sphäre von Golm Silvretta Lünersee Tourismus sowie Vorarlberger Illwerke AG. Das finanzielle und unternehmerische Engagement weiterer Partner ist jedoch ausdrücklich erwünscht und auch vorgesehen.

Die Finalisierung des Kraftwerkbaus Obervermuntwerk 2 im Jahr 2018 bringt für die Bielerhöhe einige Veränderungen mit sich. Durch das neue Pumpspeicherkraftwerk wird der Silvretta See im Winter nicht mehr zufrieren. Zurzeit sind die höchstgelegenen Loipen Vorarlbergs und somit das Langlaufen auf dem gefrorenen See eines der wenigen konkret ausgearbeiteten und beworbenen Angebote auf der Bielerhöhe, für welches ein möglichst gleichwertiger Ersatz gefunden werden sollte.

Der Wegfall der bisherigen, oberirdischen Druckrohrleitung des Kraftwerkes eröffnet hier Möglichkeiten und Raum für eine neue und nachhaltige Nutzung des Gebietes unterhalb des Silvretta Sees für Bewegung und Sport. Durch das sich ändernde Verkehrsaufkommen und die Kundenstruktur (es werden immer mehr Motorradfahrer) während der Sommermonate, (1970: 550.000 Personen, 130.000 Fahrzeuge, 2015: 275.000 Personen, 80.000 Fahrzeuge), ergeben sich neue Anforderungen an die Erschließung und Infrastruktur (Parkplätze, Verpflegung, Services). Gerade deshalb gilt es auch nachhaltige, CO2 günstige Erschließungen für den Ausflugsverkehr, (Kombination ÖPNV, Pendelbahn und eBike/Segway; Panoramabus, CO2 angepasste Maut) zu prüfen und Infrastrukturen zu überdenken. Auch bereits erarbeitete Themen zum Kraftwerksbau, zum Bau der Silvretta Hochalpenstraße, zur Entwicklung der Energiewirtschaft und zur Kulturlandschaft (Silvretta Historica) sind vorhandenes Wissen, für welches Möglichkeiten und Potentiale zur Vermittlung gewünscht sind.

Unter breiter Einbindung von Akteuren im Tourismusgebiet Montafon soll in einem Planungsprozess (Konzeption, Planung und Finanzierbarkeit) gemeinschaftlich der Attraktionspunkt Bielerhöhe für die Region entwickelt werden. Das Ziel ist ein Businessplan für die Bereiche Bewegung und Sport, Erschließung und Infrastruktur sowie Wissensvermittlung. Der Businessplan wird nach dem Projekt federführend durch Illwerke Tourismus gemeinsam anderen Leistungspartnern zur Umsetzung gebracht.

Durch ein ganzheitliches Konzept für die Bielerhöhe soll dieser einzigartige Naturraum nachhaltig erschlossen und gleichzeitig Wertschöpfung für die Region geschaffen werden. Die neu definierten Angebote und Erschließungsmöglichkeiten führen zu einer gleichmäßigen Auslastung im Winter und Sommer bei Gut- und Schlechtwetter.

Im Projekt werden zu den drei Themenschwerpunkten wirtschaftlich umsetzbare Konzepte erarbeitet, welche dem im Montafon urlaubenden Gast neue alternative Möglichkeiten in Fortbewegung, Erlebnissen und Erholung sowie Informationsvermittlung bieten. Hierfür werden unter breiter Beteiligung in Einführungsveranstaltungen Bedürfnisse und Rahmenbedingungen abgesteckt, um im Anschluss in den jeweiligen Arbeitsgruppen in die Detailausarbeitung zu gehen.  Die breit abgestützten und wirtschaftlich geprüften Ergebnisse werden im Anschluss bei entsprechender Wirtschaftlichkeit durch die Tourismusinteressenten umgesetzt, um Rahmenbedingungen für eine gleichmäßigere Ganzjahresauslastung mit Erlebniswert zu schaffen.

Ergebnis: Erarbeiteter Entwicklungsmasterplan mit Bedarfs- und Potentialanalyse, fünf innovativen, wirtschaftlich umsetzbaren Konzepten und Informationsvermittlung für ein erschlossenes Gebiet: rd. 60 ha Bielerhöhe ringsum die Passhöhe.

  • Durch ein ganzheitliches Konzept für die Bielerhöhe wurden Angebote für den hochalpinen Raum entwickelt, die den einzigartigen Kultur- und Naturraum nachhaltig erschließen und gleichzeitig Wertschöpfung für die Region schaffen sollen. Die neu definierten Angebote und Erschließungsmöglichkeiten sollen zu einer gleichmäßigen Auslastung im Winter und Sommer bei Gut- und Schlechtwetter führen.
  • An der Erarbeitung eines ganzheitlichen freizeitwirtschaftlichen Entwicklungskonzepts inklusive konkreter Projekte für die Bielerhöhe waren folgende Akteure beteiligt: die neun Montafoner Gemeinden vertreten durch den Stand Montafon sowie Galtür im Paznauntal, Montafon Tourismus, Tourismusverband Paznaun-Ischgl, Golm Silvretta Lünersee Tourismus, Vorarlberger Illwerke AG, Stand Montafon, Montafoner Museen, Vorarlberg Tourismus, Wander- und Bergführer Montafon, Montafon Nordic, AnrainerInnen, GastgeberInnen und Hoteliers, GemeindevertreterInnen und Tourismusausschüsse, Sektionen der österreichischen und deutschen Alpenvereine, HüttenwirtInnen, VertreterInnen des ÖPNV (Öffentlicher Personennahverkehr) sowie MitarbeiterInnen der eingebunden Organisationen und deren Agenturen
  • Die wirtschaftlich umsetzbaren Projekte, welche zum Teil umsetzungsreif sind bzw. sich schon in der Umsetzung befinden, werden federführend durch Golm Silvretta Lünersee Tourismus und Vorarlberger Illwerke AG zur Umsetzung gebracht.
Eisklettern im Winter, Bergsport und Kultur im Sommer. Auf der Bielerhöhe sind viele neue Angebote entstanden.Foto: Philipp Schilcher, Montafon Tourismus GmbH

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