Doren zeigt Ge(SICH)t

Kleinprojekt LES 14-20

Projektträger:in Klopfer Marianne 6933 Doren

9. Mai 2018
28. Februar 2019

Eine Momentaufnahme von neuen und eingesessenen Menschen in Doren zum Innehalten (do si), Reflektieren (zit nea) und sich darüber zu unterhalten (zemmat ku).

Das Projekt „Doren zeigt Ge(SICH)t" stiftete und stärkte Identität. Es machte keine Unterschiede zwischen Einheimischen und Zugezogenen, es brachte die Menschen des Dorfes zusammen – unter ein „Dach“, unter einen Hut, unter einem Motto.

An regelmäßigen Treffen und mehreren Fototerminen in Verbindung mit Veranstaltungen im Dorf wurden die DorenerInnen in der – extra für diesen Anlass eingerichteten - FotoWIRkstatt im alten Lagerhaus portraitiert. Dafür ließen sich nicht weniger als 415 (!) Dorener und DorenerInnen – das ist fast jede/r Zweite im Dorf! – vor die Linse locken. Die Portraits wurden, aufgelockert durch einige Sprüche und Zitate, auf großen Tafeln mit eigens geschreinerten Altholz-Rahmen präsentiert.

Am 14.9.2018 fand die Aktion ihren Höhepunkt in einer stimmungsvollen Vernissage im alten Bahnhofsgebäude. Ausgewählte Zitate zum Thema Heimat boten den BetrachterInnen Gelegenheit, sich selbst diese Frage zu stellen. Jeder Bahnhof bedeutet auch ein Ankommen, Neues entdecken, sich begegnen, Station machen, sich beheimatet fühlen. Dieses Ankommen in einer Gemeinde oder einer Gesellschaft, das Teilhaben und Mitgestalten am Dorfleben, waren genauso Themen dieses Projektes.

Einzelne Tafeln sind abwechselnd nach dem Projekt für einige Zeit an ausgewählten Plätzen in Doren zu sehen (Begegnungsraum und Bücherei „KleinWien“ und Gemeindeamt). Die  entstandenen Portraits sind in Fotobüchern zusammengefasst, die dann im Gemeindeamt und der Bücherei zu bestaunen sind.

Doren zählt mit seinen knapp 1.000 Einwohnern zu den kleineren Dörfern des Bregenzerwaldes. Als zweitsonnigste Gemeinde des Landes Vorarlberg steigt seit ein paar Jahren auch die Zuzugsrate und es werden immer mehr junge Familien – auch aus Nachbargemeinden - im Dorf ansässig. Die Infrastruktur im Dorf bilden neben den Betreuungs- und Ausbildungsstätten (Spielgruppe, Kindergarten, Volks- und Mittelschule) ein gut sortierte, neue Nahversorgung, Sennerei Huban, ein paar Handwerksbetriebe und Arbeitgeber.

Mit der Eröffnung des neuen SPAR-Ladens im Dorf, bald neuen Räumlichkeiten für Spielgruppe und Bücherei, der anstehenden Neugestaltung von „Doren  Mitte“ (Landesstrasse / Zentrumsgestaltung), und der – mit diesem Projekt – geplanten Wiederbelebung des historischen Wälderbähnle-Bahnhofsgebäudes in der Bozenau weht ein frischer (Auf)wind durch die Gemeinde. Genau diese  Aufbruchsstimmung und positive Energie soll für ein noch stärkeres WIR-Gefühl der Bevölkerung genützt werden. 

Dieses Aufblühen wird im Jahr 2018 in mehreren kleineren Projekten spür- und sichtbar sein – im Dorf und über die Ortstafeln hinaus. Dabei werden verschiedene Schauplätze zu verschiedenen Themenbereichen mit unterschiedlichen Partnern bespielt – Schulen, Vereine, Senioren, Organisationen und Ehrenamtliche werden eingeladen, ihren Beitrag zu einem starken WIR-Gefühl zu leisten.

  • Das Projekt soll den Austausch und die Begegnung bereits in der Umsetzung zur Ausstellung fördern. Die fertigen ausgestellten Portraits sollen im Anschluss immer wieder Anreize bieten, zum Innehalten (do si),  zum reflektieren (zit nea), und um sich darüber zu unterhalten (zemmat ku).
  • Das Ankommen in Doren wird in diesem Projekt thematisiert. Ein neues Verständnis von WIR soll entstehen und sichtbar werden.

Im Prozess war es sehr schön zu beobachten, wie jede/r durch sein Dabeisein einen wichtigen Teil zum „großen Ganzen“ beigetragen und sich dadurch zugehörig gefühlt hat. Viele angeregte Unterhaltungen und Begegnungen machten die einzelnen Fototermine zu etwas Besonderem und ließ die Menschen im Dorf etwas näher zusammenrücken. Einige Vereine haben die Chance gleich auch für tolle Gruppenfotos und spezielle Portraits in Uniform und Tracht genutzt. Viele sind sogar so begeistert von den Portraitbildern, dass sie diese gleich auch privat für ihre Verwendung geordert haben!

Um die Ausstellung weiteren Interessierten zugänglich zu machen, öffnete der Bahnhof Bozenau am Sonntag, 23.9.2018, nochmals seine Pforten. Während den Aufführungen des Theatervereins Doren waren die Portraits nochmal im Gemeindesaal von Doren zu sehen. Nach der Vernissage und Ausstellung in der Bozenau wurden die Portraits an geeigneten Plätzen im Dorf aufgehängt und in Form von Fotobüchern aufgelegt. Sie bieten so immer wieder Anreize zum Innehalten (do si),  reflektieren (zit nea), sich darüber unterhalten (zemmat ku).

Die Fotoaktion trug dazu bei, dass viele DorenerInnen miteinander ins Gespräch kamen.

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