Haselfichte
Bewusstseinsbildung zur Nutzung der Haselfichte als Klangholz
Das Wissen um die Haselfichte als Klangholz ist mittlerweile in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Unesco Österreich aufgenommen worden. Seit mehreren Jahren sucht und nutzt der in Tirol beheimatete Verein Forum Haselfichte auch die im Klostertal vorkommenden Bestände dieser besonderen Wuchsform der Gemeinen Fichte. Diese werden in der Folge für die künstlerische Verwendung als Klangkörper aufbereitet.
Im Projekt wurde genau dies verfolgt. Im Rahmen des Symposiums Haselfichte im Klostertal Museum schufen Künstlerinnen und Künstler Klangskulpturen, die nunmehr im Klostertal besucht bzw. bespielt werden können. Mit einer Ausstellung zum Thema sowie mit Fachvorträgen und einer Exkursion sowie Workshops beim Symposium Haselfichte wurde das beim Verein Forum Haselfichte vorhandene Wissen rund um die Thematik in umfassender Art und Weise an interessierte Personen vermittelt.
Unter diesen befanden sich viele Waldbesitzerinnen und -besitzer sowie HandwerkerInnen aus holzverarbeitenden Berufszweigen. Durch die Kooperation mit Schulen im Klostertal konnten vor allem auch junge Menschen mit dem Phänomen der Haselfichten in Berührung gebracht werden, sie waren teilweise sogar in die Gestaltung der Klangobjekte eingebunden.
Die Wanderausstellung und das Symposium wurden in enger Abstimmung mit dem Vorarlberger Waldverband und der Forstabteilung im Amt der Vorarlberger Landesregierung vorbereitet, wodurch eine große Breitenwirkung erzielt werden konnte. Kooperationsgespräche fanden mit dem Werkraum Bregenzerwald statt, der großes Interesse an der Thematik gezeigt hat und sich zukünftig mit der Haselfichte auseinandersetzen wird. Neben dem Klostertal Museum wurde die Wanderausstellung auch im Foyer des Vorarlberger Landtags präsentiert, was die Multiplikation des Themas massiv gestärkt hat.
Das Projekt ist in einem Dokumentarfilm, der im Internet publiziert ist, sowie in Form eines Bandes im Rahmen der Kleinen Schriftenreihe des Museumsvereins Klostertal dokumentiert worden.
Seit rund 20 Jahren beschäftigt sich eine Gruppe von interessierten Personen mit dem Phänomen „Haselfichte“. Das Holz wird dabei bewusst ausgesucht, gesammelt und verarbeitet. ForstbeamtInnen, WissenschaftlerInnen, InstrumentenbauerInnen, BildhauerInnen, ArchitektInnen etc. haben sich zusammengeschlossen, um alle Interessierten zu vernetzen, das alte Wissen zu sammeln, schriftlich zu dokumentieren, wissenschaftlich aufzuarbeiten und in die Försterausbildung einzubringen. Seit etwa acht Jahren beschäftigen sich – gefördert durch den Verein – auch österreichische KünstlerInnen speziell mit diesem Holz und schaffen neuartige Klangskulpturen und Instrumente, welche von BerufsmusikerInnen in öffentlichen Aufführungen schon mehrfach bespielt wurden. Dazu gesellten sich im Laufe der Zeit Instrumentenbauer, die das gewonnene Holz für den Geigen- und Gitarrenbau nutzen. Das Wissen um die Haselfichte als Klangholz wurde mittlerweile auch in die Liste des immateriellen Kulturerbes in Österreich eingetragen. Durch Dr. Helene Keller, die aktiv in das Vereinsgeschehen eingebunden ist, fanden einige Mitglieder den Weg ins Klostertal und den Kontakt zum Museumsverein Klostertal. Nachdem in der Region ein Bestand an sehr gut nutzbaren Haselfichten festgestellt werden konnte, soll nunmehr in diesem Projekt das Bewusstsein um das alte Wissen um die Haselfichte als Klangholz gefördert werden und WaldbesitzerInnen im Klostertal verstärkt ermutigt werden dieses Wertholz bei Submissionen zu handeln.
Ziel des Projekts ist es, durch die Organisation und Durchführung eines fachlichen und künstlerischen Symposiums mit entsprechenden begleitenden Veranstaltungen/Exkursionen sowie einer Wanderausstellung mit entsprechender Dokumentation das Bewusstsein für das Vorkommen der Haselfichte im Klostertal zu steigern. Besonders Waldbesitzer und –nutzer sollen dadurch auf dieses Wertholz aufmerksam gemacht werden, das bisher oft weit unter Wert verkauft wurde. Gleichzeitig soll die Vernetzung zum Thema „Haselfichte“ in der Leader Region Vorderland-Walgau-Bludenz begonnen werden. Durch die Mitarbeit des „Waldverband Vorarlberg“ wird das Bewusstsein für die Nutzung von Werthölzern weit über das Klostertal hinaus gestärkt.
Die Inhalte des Projekts sind in fünf Arbeitspakete gegliedert, wobei neben dem Projektmanagement und einer begleitenden Öffentlichkeitsarbeit der zentrale Teil aus der Gestaltung und Präsentation einer Wanderausstellung sowie der Organisation und Durchführung eines Haselfichten-Symposiums im Klostertal Museum besteht, das im Sommer 2016 über die Bühne gehen wird. In einem möglichen Kleinprojekt in der LEADER Region Vorderland-Walgau-Bludenz soll es möglich werden die Wanderausstellung an zwei bis drei Standorten zu präsentieren sowie ein entsprechendes Rahmenprogramm mit Fachvorträgen und Exkursionen sowie die Bewerbung des Symposiums im Klostertal Museum durchzuführen. Das Projekt – und dabei insbesondere das Symposium – werden schließlich mittels eines Films und einer Publikation in der Kleinen Schriftenreihe des Museumsvereins Klostertal im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit dokumentiert.
Die Thematik der Haselfichten wurde in Form einer Wanderausstellung aufbereitet und an zahlreiche Interessierte im Klostertal und weit darüber hinaus vermittelt.
Durch die Organisation eines fachlichen und künstlerischen Symposiums mit einer begleitenden Exkursion, einem Vernetzungstreffen, Fachvorträgen und Workshops wurde historisch gewachsenes Wissen über die Haselfichten in umfassender Form vermittelt.
Dadurch wurde das Bewusstsein rund um das Vorkommen der Haselfichte in Vorarlberg massiv gesteigert und Möglichkeiten der Nutzung wurden aufgezeigt.
Die Wanderausstellung soll in weiterer Folge in der Leader-Region Vorderland-Walgau-Bludenz präsentiert werden, um dem Thema noch weitere Verbreitung zu geben.
Ein Film zum Thema sowie eine Publikation stehen über die Projektlaufzeit hinaus zur Verfügung.
Ausstellungseröffnung: Haselfichten – Das Holz und seine Klänge
Wie klingt ein Instrument aus Klostertaler Fichte? Warum die „Haselfichten“ aus dem Klostertal für …