Kompostverliebt
Bewusstseinsbildung für die Ressource Grünmüll zur verstärkten Verwendung im Ortssprengel.
Um dem verstärkt anfallenden Grünmüll im Thal entgegenzuwirken und die wertvolle Ressource wieder Vorort zu nutzen, hatte sich der Verein EAT zusammen mit Martina Moosmann, Walter Pratsch und acht Familien in Thal zum Ziel gesetzt, die ThalerInnen in Sachen Grünmüll-Kompostierung und Permakultur-Anbau zu sensibilisieren und mit Geräten in ihren Kompostierungsbemühungen zu unterstützen.
Dem Projektteam ist es gelungen, zum Thema Grünmüll-Kompostierung und Permakultur-Anbau mit vier Veranstaltungen zu sensibilisieren und Grünmüll als wertvolle Ressource vermehrt vor Ort zu nutzen. In den Workshops lernten interessierte ThalerInnen, wie man Grünmüll mit Unterstützung von EM-Lösungen kompostieren kann, worauf der Permakulturansatz beruht und wie er im eigenen Garten umgesetzt werden kann. Ein starker Praxisbezug wurde gelebt. So wurden beispielsweise ein Hügelbeet, ein Kartoffelturm und eine Benjeshecke angelegt sowie zahlreiche alternative Methoden wie Solartrockner oder Wurmturm vorgestellt.
Viel Potenzial sieht die Gruppe in der Verwendung des Grünmülls als Mulchmaterial. Darüber hinaus fanden eine Besichtigung eines Permakulturhofs im Kleinen Walsertal und eine Veranstaltung am Kartoffelacker statt. Bei der Veranstaltung am Kartoffelacker wurde das Projekt einer größeren Gruppe vorgestellt.
Die angeschafften Geräte wurden von der Thaler Bevölkerung entliehen. Dabei fand vor allem im Herbst der Dorfhäcksler guten Einsatz. Insgesamt wurde er von ca. 17 Haushalten entliehen.
Jedes Jahr werden mehrere Container an Grünmüll (Rasenschnitt, Heckenschnitt, Laub, etc.) durch die Gemeinde Sulzberg teuer entsorgt. Dieser Bedarf an Grünschnittcontainern hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Der entsorgte Grünmüll verursacht der Gemeinde erhebliche Kosten und es gehen wertvolle erneuerbare Ressourcen verloren.
Ziel ist die Thaler Bevölkerung für die Thema „Nutzung des dorfeigenen Grünmülls als Umwelt- und Bioressource“, zu sensibilisieren und den Nachhaltigkeitsansatz weiter zu verankern. Durch gezielte Aktionen und Anschaffungen wird aufgezeigt, wie diese Bioressource verwertet und verwendet werden kann. Die gewünschte Wirkung des Projektes ist, dass Grünabfälle vermehrt wieder direkt im Thal verwertet werden. Bestenfalls reduzieren sich dadurch die Entsorgungsmengen und folglich Kosten der Gemeinde.
- Die verschiedenen Veranstaltungsangebote wurden sehr gut genutzt. Auch bei der Infoveranstaltung „Tag des Kartoffelackers“ war das Interesse sehr groß. Die Sensibilisierung für den achtsamen Umgang mit unseren Ressourcen ist gelungen.
- Beim Kartoffelacker ist eine gemeinschaftlich betriebene Kompostanlage entstanden. Zusätzlich wird bei der Grünmüllsammelstelle über die Verwendung von Rasenschnitt im eigenen Garten informiert.
- Der gemeinsame Dorfhäcksler und Dorfbodenfräse können über den Verein EAT unentgeltlich ausgeliehen werden. Hierzu gibt es eine eigene Broschüre. Bereits 17 Haushalte in Thal haben davon Gebrauch gemacht.
- Das Projekt hat bereits Wirkung auf die entsorgten Grünmüllmengen bei der Abgabestelle der Gemeinde. So hatte die Gemeinde in 2018 weniger Entsorgungsgebühren für Grünmüll zu entrichten.
Immer mehr BürgerInnen sind „kompostverliebt“
Grünmüll ist viel zu wertvoll, um einfach entsorgt zu werden. Wie Gartenabfälle genutzt werden könn…