Kulturlandschaftsinventar Montafon (KLIM)
Realisierung eines Kulturlandschaftsinventars im Montafon
In vielen ländlichen Regionen stellt das Verschwinden der traditionellen Kulturlandschaft Menschen vor neue Herausforderungen. Ohne Kenntnis und Dokumentation dieses lebensräumlichen Strukturwandels können keine Entscheidungen getroffen werden, die sich auch in Zukunft als tragfähig und vertretbar erweisen. Dies gilt auch für die Alp- und Maisäßkultur im Montafon. Akteure im Montafon beschlossen daher, ihre Kulturlandschaft zu dokumentieren und dadurch besser kennenzulernen.
Der beschleunigte Strukturwandel in ländlichen Regionen ist zu einem zentralen Thema in der ländlichen Entwicklung geworden. Durch das Verschwinden der traditionellen, kleinräumig strukturierten Kulturlandschaft entstehen neue Aufgaben und Herausforderungen. Ohne fundierte Kenntnis dieses lebensräumlichen Strukturwandels können keine Entscheidungen getroffen werden, welche sich auch in der Zukunft als tragfähig und vertretbar erweisen werden. Dieses Projekt ergänzt die bereits laufende Maisäß-Dokumentation von Heimatschutzverein Montafon und Denkmalamt. Während diese den Schwerpunkt auf die Beschreibung von Ensembles legt, verfolgt dieses Projekt einen quantitativ-inventarischen Ansatz mit räumlicher Verortung.
Ziel des 2008 gestarteten Projekts war es, die Kulturlandschaft des Montafons zu erfassen und über Datenbanken zugänglich zu machen. In diesen Datenbanken wurden sämtliche kulturlandschaftliche Elemente der Drei-Stufenlandwirtschaft verzeichnet (Funktion, Nutzung, Bild- und Kartenmaterial, historische Dokumente etc.). Die Datenbank ist Grundlage für Pflegemanagementkonzepte sowie für Gemeinde- und Landschaftsplanung im Montafon.
Das Projekt erhielt den Titel „KLIM – Kulturlandschaftsinventar Montafon“. Es fanden umfangreiche Datenerhebungen und Begehungen statt, um z.B. historische Nutzungsgrenzen und vor allem den Nutzungswandel der letzten Jahrzehnte in der Landschaft zu dokumentieren. Dazu wurden nahezu alle Gebäude aufgenommen, auch solche, die heute nicht mehr existieren. VermittlerInnen stellten Informationen, Bild- und Textquellen zur Verfügung.
Es erfolgte eine genaue fotographische Dokumentation der aktuellen Situation der Kulturlandschaft im Montafon. Durch eine intensive (über-) regionale Öffentlichkeitsarbeit konnte Aufmerksamkeit für das Projekt gewonnen werden. Seit dem Jahr 2010 ist das Projekt abgeschlossen und zwei umfassende Datenbanken helfen bei der Planung einer nachhaltigen Weiterentwicklung der Kulturlandschaft im Montafon.