LandArt Gurtis
Themenweg und internationale Kunsttage mit breiter Beteiligung entwickeln und umsetzen
Gurtis ist ein kleinörtliches Gebiet auf einer Hangterrasse des Walgau und gehört zum Gemeindegebiet Nenzing. Gurtis war früher einmal ein bekannter Luftkurort, zwischenzeitlich ist der Tourismus aber stark zurückgegangen. Die Bürger des Kleinortes Gurtis pflegen ein aktives Vereinsleben sowie einen starken Zusammenhalt. So haben sie beispielsweise die Nahversorgung durch ein genossenschaftliches Engagement gesichert. Akteure dieses Kleinortes haben in der Vergangenheit Begegnungen mit Künstlern für die Bevölkerung organisiert und Land-Art-Aktionen durchgeführt. Auch Handwerker aus dem Ort begeisterten mit Aktionen – am meisten Aufsehen erregte wohl die größte gedrechselte Schüssel der Welt, welche eine Eintragung ins Guinness-Buch der Rekorde erhielt. Die BürgerInnen von Gurtis merkten, dass derartige Aktionen dazu geeignet sind, das gesellschaftliche Leben zu bereichern, die dörfliche Gemeinschaft zu stärken und den Kleinort als einen Ort des Erlebnisses zu positionieren. Diese Erkenntnis war der Ausgangspunkt für das Land-Art-Projekt.
Im Rahmen des Projekts sollte Gurtis zu einem Ort der Begegnung internationaler Land-Art-Künstler werden. Für BesucherInnen sollte ein LandArt-Rundweg mit künstlerischen Objekten errichtet werden. Jährlich sollten Aktionstage oder Kunst-werktage mit KünstlerInnen stattfinden. Insgesamt sollte die Zusammenarbeit im Ortsteil Gurtis gesteigert, der Mut zur Kreativität gefördert, die Identität weiter gestärkt und dieser attraktive Wohnort im ländlichen Raum weiterentwickelt werden. Darüber hinaus sollten die geplanten Aktivitäten den sanften Tourismus wiederbeleben.
Im April 2009 wurde der Bevölkerung das Pro jekt „LandArt Gurtis“ vorgestellt. Der gegründete Trägerverein LandArt Gurtis schuf einen vier Kilometer langen Skulpturenweg mit natürlich inszenierten Land-Art-Objekten. Durch die interessanten und auch provokanten Darstellungen erlangte Gurtis als kleine Bergparzelle einen überregionalen Bekanntheitsgrad. Vorführtage zum Thema „Kunst und Handwerk“ mit 3.500 Besuchern und die Veranstaltung Kunstfunken2009 belegen dies eindeutig. Die lokale Bevölkerung begeistert sich zunehmend selbst für Kunst, was zahlreiche kreativ gestaltete Gärten im Ort zeigen. Gurtis hat sich seine eigene Identität geschaffen – als „LandArt-Dorf“.