Lebenswelten

Kleinprojekt LES 14-20

Projektträger
Türtscher Susanne

6731 Sonntag

8. Juni 2020
31. August 2021

Umsetzung eines Alchemilla Kräutergartens zur Vermittlung von Wissen zu regionalen Kräutern und folglich Produkte daraus.

Im Rahmen des Projekts “Lebenswelten – Alchemilla Kräutergarten“ wurde im Eingangsbereich von biosphärenpark.haus und Bergholz-Turm in Sonntag ein naturnaher Kräutergarten mit Sitzgelegenheit umgesetzt, der möglichst vielen Tier- und Pflanzengruppen Lebensräume bietet sowie maßgeblich zur Bewusstseinsbildung für ein umweltverträgliches Leben und Wirtschaften mit dem Fokus auf die Kräutervielfalt naturnaher Wiesen und Wälder im Großen Walsertal beiträgt.

Mit den Lebenswelten sollen besonders die kräuterspezifische Pflanzenvielfalt des Großen Walsertals und das oft verborgene Kräuterwissen von Kräuterfrauen in den Fokus gerückt werden. Die größtenteils von den Alchemilla-Frauen bereitgestellten Kräuter wurden mit kleinen Hinweisschildern beschriftet. Auch die Entstehung der Initiative Alchemilla-Frauen wird beschrieben, stärkt sie doch nicht nur die Zusammenarbeit kräuteraffiner Frauen im Biosphärenpark im Sinne der Partizipation in der Biosphärenparkentwicklung (wie von der UNESCO gefordert), sondern vor allem den wertvollen Auftrag des Wissenserhalts und der Wissensweitergabe. Die dort angepflanzten Kräuter werden künftig verstärkt im Rahmen von Workshops und Kräuter-Wanderungen thematisiert und sollen auch bei Thementagen verarbeitet und deren Anwendungsmöglichkeiten basierend auf dem alten Wissen der interessierten Bevölkerung nähergebracht werden. Ziel ist, eine Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung bei der Bevölkerung des Biosphärenparks Großes Walsertal und bei Gästen in der Region zu erreichen.

Der Alchemilla-Kräutergarten macht eine wertvolle und langjährige Initiative im Biosphärenpark sicht- und erlebbar und ist unabhängig von den Öffnungszeiten im biosphärenpark.haus öffentlich zugänglich. Gleichzeitig erhöht er mit den Sitzplätzen die Aufenthaltsqualität auf diesem öffentlichen Platz mit erweitertem Wartebereich zu Seilbahn und Busstation. Synergien der notwendigen Hangsicherungsarbeiten bei der Installation des Bergholzturmes als weitere wertvolle Initiative der Zusammenarbeit und Wertsteigerung standorttypischer Rohstoffe sowie der inhaltlichen Erweiterung für die bestehende Ausstellung im biosphärenpark.haus konnten so optimal genutzt werden. Gleichzeitig wurde die Zusammenarbeit unter den Alchemillafrauen gestärkt.

Im Zuge des Bergholzprojektes ist für die Messe com:bau 2019 ein Turm aus Bergholz entstanden. Dieser Turm findet nun seinen finalen Standort im Außenbereich des biosphärenpark.hauses. Mit der Aufstellung des Turms und die dadurch nötigen Erdbauarbeiten und naturnahen Hangsicherung entsteht eine neue Eingangssituation.

Diese neue Situation brachte uns Alchemilla-Frauen auf die Idee, Synergien zu nutzen und im Bereich des Zugangs zum Turm einen sich erklärenden Kräutergarten mit Sitzgelegenheit zu realisieren. Die Idee fand beim Biosphärenpark sowie bei der Initiative Bergholz große Zustimmung. Besucher des Hauses und des Turms könnten zukünftig auch über den Garten und über Veranstaltungen der Alchemilla-Frauen über die verschiedenen Kräuter des Biosphärenparks aufmerksam gemacht werden.

  • Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung bei der lokalen Bevölkerung und Gästen im Biosphärenpark Großes Walsertal durch den Garten, die Abhaltung von Workshops, Wanderungen und Thementagen
  • Schaffung von Lebensräumen für Insekten, Reptilien und Pflanzen
  • Erhalt eines Kulturguts, dem Kräuterwissen von Frauen aus der Region Großes Walsertal
  • Nutzung von Synergien beim Bau des Bergholz-Turms
  • Stärkung der lokalen Initiative Alchemilla-Frauen
  • Steigerung der Attraktivität des biosphärenpark.hauses für die lokale Bevölkerung und Gäste in der Region als Drehscheibe der Kommunikation des Biosphärenparks Großes Walsertal

  • Gemeinsame Umsetzung des Kräutergartens
  • Umsetzung der Beschilderung zur Kräuterkunde und Alchemilla
  • Bau einer Sitzgelegenheit beim Kräutergarten zusammen mit der Bergholz-Initiative
  • Wöchentliche Kräuterwanderungen durch die Pflanzenvielfalt des großen Walsertals von Ende Juni bis August 2021
  • Die Alchemilla Pflanzenvorstellungen zu Löwenzahn und Thymian inkl. anschließender Verarbeitung und Genuss beim Kräutergarten im Rahmen eines Brunches waren geplant und für Mai 2021 ausgeschrieben und gebucht. Diese mussten pandemiebedingt abgesagt werden und sollen zu einem passenden Termin 2022 wiederholt angeboten werden. 
  • Ein Kräuterabend bei einer der Rauhnächte um den Jahreswechsel von Susanne Türtscher ist in Planung und wird, falls möglich, durchgeführt.

  • Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung bei der lokalen Bevölkerung und Gästen im Biosphärenpark Großes Walsertal durch den Garten, die Abhaltung von Workshops, Wanderungen und Thementagen: Der Kräutergarten ist jederzeit zugänglich, mit der Beschriftung selbsterklärend und durch die Sitzgelegenheiten einladend gestaltet, um sich hier etwas aufzuhalten und mit dem Thema rund um die Kräutervielfalt im Großen Walsertal sowie das genutzte und erhaltene Wissen dazu auseinanderzusetzen.

Ergänzend werden der Kräutergarten und die Initiative Alchemilla-Kräuterfrauen verstärkt in die wöchentlich stattfindende Montagsführung im biosphärenpark.haus integriert.

Von Juni bis August wird der Kräutergarten im Rahmen der einmal wöchentlich stattfindenden Kräuterwanderung der Alchemilla-Kräuterfrauen thematisiert und vorgestellt.

Es wurden Thementage zu einzelnen Kräuterschwerpunkten konzipiert, die pandemiebedingt noch nicht in der gewünschten Form umgesetzt werden konnten. Fertig geplant wird das passieren, sobald eine Umsetzung in gewünschter und der Initiative konformer Art und Weise möglich ist. Geplant ist eine Umsetzung im Frühjahr 2022.  

  • Schaffung von Lebensräumen für Insekten, Reptilien und Pflanzen:

Der Biosphärenpark Großes Walsertal lebt von einem vielfältigen Mosaik an Landschaftselementen, die von hochalpinen Felsbereichen über Wasser, Wald, Moore und unterschiedliche Wiesenstrukturen reichen. Dieser Strukturreichtum spielt auch als Basis für die Kräutervielfalt eine große Rolle. Bei der Projektumsetzung wurde versucht, eben diese Vielfalt im Kleinen nachzustellen und aufzuzeigen. Standorttypisches Material wie z. B. Steine und Kies wurden verwendet, um eine Sitzbank im Stil einer Trockensteinmauer zu gestalten, die gleichzeitig mit ihren Schlupfwinkeln wertvollen Lebensraum etwa für Eidechsen und Insekten bieten kann. Offene Bodenbereiche zwischen den Kräutern können bodenbrütenden Wildbienen Lebensraum bieten und die unterschiedlichen Kräuter wachsen in verschiedenen Substraten von tiefgründig erdig bis zu kiesig, steinig, sandig.

  • Erhalt eines Kulturguts, dem Kräuterwissen von Frauen aus der Region Großes Walsertal:

Die Zusammenarbeit der Alchemilla-Kräuterfrauen konnte mit diesem Projekt weiter vertieft und gestärkt werden. Dadurch wird der Wert dieses Kulturgutes rund um das alte und teilweise neu interpretierte Kräuterwissen nicht nur erhalten und weitergegeben, sondern auch für Interessierte aus dem Tal sowie für Gäste sichtbar gemacht.

  • Nutzung von Synergien beim Bau des Bergholz-Turms:

Grabarbeiten und Hangsicherungsarbeiten waren für die Installation des Bergholzturmes unumgänglich, diese wurden optimal für die Gestaltung des Kräutergartens genutzt. Auch in der Wirkung ergänzen sich diese beiden Initiativen als erfolgreiche Beispiele gelungener Zusammenarbeit in der Biosphärenparkregion optimal und stärken damit den Ansatz der Bewusstseinsbildung, über gelungene Projekte zu erzählen und als innovative Pilotbeispiele sichtbar zu machen.

  • Stärkung der lokalen Initiative Alchemilla-Kräuterfrauen
  • Steigerung der Attraktivität des biosphärenpark.hauses für die lokale Bevölkerung wie für Gäste in der Region als Drehscheibe der Kommunikation des Biosphärenparks Großes Walsertals

Ergebnisse

  • Im Außenbereich des biosphärenpark.hauses entstand ein Kräutergarten mit Sitzgelegenheit, der öffentlich zugänglich ist.
  • Durch den Kräutergarten kann Bewusstseinsbildung bei der regionalen Bevölkerung und Gästen im Biosphärenpark Großes Walsertal vertiefend passieren. Die Besucher des biosphärenpark.hauses können die Kräuter der Region mit allen Sinnen kennenlernen und werden für die regionalen botanischen Schätze sensibilisiert.
  • Insekten, Reptilien und anderen Lebewesen werden Lebensräume geschaffen. Der Garten mit seiner Natursteinmauer dient als Best Practice-Beispiel für eine Diversität steigernde Gartengestaltung zur Förderung der regionalen Vielfalt, ist eine wertvolle Ergänzung zum bestehenden Gründach des Hauses und kann für entsprechende bewusstseinsbildende Veranstaltungen genutzt werden.
  • Durch Workshops und Thementage der Alchemilla Kräuterfrauen kann Wissen an interessierte Besucher*innen weitergegeben werden. Der Kräutergarten liefert eine wertvolle Unterstützung dabei. Die dort angepflanzten Kräuter können in Workshops/Kursen/Thementagen direkt gewonnen und verarbeitet werden.
Während Veranstaltungen wie Pflanzentreffen, beim Verweilen auf der Bank und beim Besuch im Vorbeigehen lernen Interessierte im neuen Kräutergarten Wissenswertes über die Pflanzenvielfalt im Großen Walsertal. Foto: Biosphärenpark Großes Walsertal

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