PlurAlps
Stärkung der Kapazitäten für einen pluralistischen Alpenraum
Der Alpenraum durchlebt in den kommenden Jahren in Bezug auf die Zusammensetzung der Bevölkerung die kombinierten Herausforderungen durch eine alternde Bevölkerung und neue Migrationsmodelle. Daraus ergeben sich Möglichkeiten für soziale Innovation durch einen kreativen und offenen Umgang mit der Vielfalt und einen bewusst verfolgten Pluralismus. Vor allem ländliche Regionen und Bergegebiete brauchen neue Ansätze für eine breit verankerte Willkommenskultur.
PlurAlps zielte darauf ab, Gemeinden, KMUs und die Zivilgesellschaft bei der Entwicklung einer Willkommenskultur zu unterstützen und dadurch die Attraktivität und den sozialen Zusammenhalt im ländlichen Raum zu stärken. Die Pilotregion Bregenzerwald und weitere acht Regionen von Frankreich bis Slowenien zeigten, wie Integration mit Hilfe von Gemeinden, Unternehmen und der Zivilgesellschaft gelingen kann. Das Projekt verband Integration mit Regionalentwicklung. Ziel war es, Neuankommenden den Einstieg in den Arbeitsmarkt und in die lokalen Gemeinschaften zu erleichtern. Zu diesem Zweck organisierte die Regio Bregenzerwald Sprachkurse für Berufstätige und ist Ansprechpartner für alle Fragen rund um Integration und Anstellung für ansässige Firmen. Zu den entwickelten Angeboten gehört die Online-Plattform www.vorarlberg-finder.at, wo Neuankommende Informationen in verschiedenen Sprachen finden können. Um die Lebensqualität für Einheimische und Zugewanderte zu verbessern, hat PlurAlps ein Sozialplanungsinstrument für Gemeinden entwickelt. In Vorarlberg wurde es von Gaschurn getestet. Weiterhin wurde ein Weißbuch mit Vorschlägen an Entscheidungsträger erarbeitet.
Die Regionalentwicklung Vorarlberg war Leadpartnerin des Projekts.
- Oberziel: Steigerung der territorialen Attraktivität und des sozialen Zusammenhalts in alpinen Gemeinden und Regionen durch eine Verbesserung der Kapazitäten zur Erbringung von Dienstleistungen von allgemeinem Interesse für die Integration von Migrant:innen.
- Spezifisches Ziel 1: Verbesserung der Strategien für Sozialplanung und der Integration von Migrant:innen
- Spezifisches Ziel 2: Verbesserung der Sektor übergreifenden Zusammenarbeit für die Integration von Migrant:innen
- Spezifisches Ziel 3: Sensibilisierung der Öffentlichkeit und Bottom-up-Politikberatung
Neben Projektmanagement und Kommunikation bestand das Projekt PlurAlps aus folgenden Arbeitspaketen:
Analyse der Projektumgebung
Leitung des Arbeitspakets: Europäische Akademie Bozen (EURAC) (IT)
Aktivitäten: In diesem AP analysierten die Projektpartner:innen gemeinsam die relevanten Aspekte der Projektumgebung. Es wurden abgeschlossene Projekte und verfügbare Datensammlungen im Alpenraum erhoben und auf deren Potenzial zur Kapitalisierung im Projekt hin untersucht. In den Pilotgebieten wurde eine vertiefte Analyse des Status Quo zu Projektbeginn durchgeführt. Basierend auf verfügbaren Instrumenten und Daten sowie den Anforderungen in den teilnehmenden Gemeinden, wurde ein Kriterienkatalog für das Sozialplanungsinstrument erarbeitet. Des Weiteren wurden die Governance- und Netzwerkstrukturen in den teilnehmenden Regionen untersucht und verglichen. Der gesetzliche Rahmen im Alpenraum wurde auf mögliche Kooperationsbereiche im Themenfeld Migration und Willkommenskultur untersucht.
Entwicklung Sozialplanungsinstrument
Leitung des Arbeitspakets: Gemeindenetzwerk Allianz in den Alpen (AidA) (DE)
Aktivitäten: In den teilnehmenden Gemeinden wurden Arbeitsgruppen gebildet. Gemeinsam mit ihnen wurden die Anforderungen an das Sozialplanungsinstrument herausgearbeitet. Mit Unterstützung von Expert:innen wurde der Fragenkatalog sowie der Bewertungsrahmen für das Sozialplanungsinstrument erarbeitet. Eine benutzerfreundliche online Version des Instruments wurde erstellt. Für die teilnehmenden Regionen wurden Berater:innen geschult, die die Gemeinden bei der Anwendung des Instruments unterstützen. Jene Gemeinden, die die Analyse mit dem Instrument durchführten, wurden im Anschluss unterstützt, einen Aktionsplan zu erstellen.
Entwicklung neuer Angebote und Dienstleistungen für Migrant:innen
Leitung des Arbeitspakets: Regionalentwicklung Vorarlberg eGen (AT)
Aktivitäten: In allen 6 teilnehmenden Ländern wurden von den Partnerorganisationen Pilotaktionen zur Entwicklung und Umsetzung von neuen Angeboten und Dienstleistungen gestartet. Die Pilotaktionen zielten auf eine verbesserte Integration im sozialen Umfeld und im Arbeitsmarkt ab und zeigten auch Möglichkeiten auf, wie Migration und Umwelt- bzw. Landschaftsschutz zusammenspielen können. Die Erfahrungen aus den Pilotaktivitäten wurden in einer Toolbox zusammengestellt und für andere Organisationen verfügbar gemacht.
Kapazitätsentwicklung und Politikberatung
Leitung des Arbeitspakets: Region Piemont (IT)
Aktivitäten: In diesem AP wurden Gute-Praxis-Beispiele gesammelt. Es wurden Austauschbesuche organisiert und Veranstaltungen zur Wissensvermittlung durchgeführt. Basierend auf den Erfahrungen aus den anderen Arbeitspaketen wurde ein Weißbuch erstellt, mit Vorschlägen an regionale, nationale und transnationale Entscheidungsträger:innen zur Zusammenarbeit im Alpenraum.
- Ein transnational getestetes Instrument zur Sozialplanung auf Gemeindeebene, welches systematisch die Belange der Zuwanderer und der Einheimischen mitberücksichtigt
- Analyse des Kooperationspotenzials zwischen Alpenregionen: Der Bericht gibt einen Überblick und Ausblick auf die Zusammenarbeit für eine pluralistische Gesellschaft im Alpenraum auf organisatorischer Ebene und unter thematischen Gesichtspunkten. Er beschreibt, wo der Alpenraum in Bezug auf die Willkommens- und Sozialplanung steht: Welche guten Praktiken der Willkommens- und Sozialplanung gibt es bereits? Wie sehen Governance und Netzwerke aus? Was sind die Voraussetzungen für die Entwicklung eines Sozialplanungsinstruments? Die vollständige Fassung finden Sie in der englischen Version. Deutsche Version - Alle Sprachversionen
- Aktionspläne für soziale Integration in sieben Gemeinden des Alpenraums: Sieben Pilotprojekte (darunter die Gemeinde Gaschurn - ab S. 29) haben einen Aktionsplan mit Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität aus Sicht der Zuwanderer erarbeitet, der auf dem vom Projekt PlurAlps entwickelten Sozialplanungsinstrument basiert.
- Neue Angebote und Services für Zuwanderer: Die Projektpartner:innen von PlurAlps haben Pilotprojekte in den Bereichen soziale Integration, Arbeitsmarktintegration sowie Umwelt- und Landschaftspflege durch Migrant:innen ins Leben gerufen. Es wurden lokale oder regionale Umsetzungspartnerschaften gebildet, die alle für die Entwicklung der neuen Angebote und Dienstleistungen relevanten Akteure wie Gemeinden, KMU, NRO und andere Interessengruppen einschließen. Insgesamt beteiligten sich in den sechs teilnehmenden Ländern mehr als 80 Organisationen und Einrichtungen an der Durchführung der Pilotprojekte. Übersicht der Pilotprojekte, die im Bregenzerwald umgesetzt wurden
- Eine Toolbox für Gemeinden und KMUs zur Umsetzung von neuen Ansätzen zur Verankerung einer Willkommenskultur
- Ein Weißbuch mit Vorschlägen an regionale, nationale und transnationale Entscheidungsträger:innen: Das Weißbuch enthält politische Empfehlungen, die darauf abzielen, die territoriale Attraktivität und den sozialen Zusammenhalt des Alpenraums durch innovative Maßnahmen zur Förderung des Pluralismus und zur Bewältigung der Migration zu steigern. Die Empfehlungen konzentrieren sich auf die kommunale und interkommunale Ebene. Konkret werden Ansätze für öffentliche und zivilgesellschaftliche Akteure auf verschiedenen Ebenen (lokal, regional, national und transnational, einschließlich des Unternehmenssektors) vorgestellt, die soziale, kulturelle und wirtschaftliche Innovationen fördern und Pluralismus und Wohlstand auf lokaler Ebene unterstützen. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, integrativere Arbeitsmärkte und Gesellschaften für alle - Einheimische und Migrant:innen zu schaffen.
Übersicht der Ergebnisse (in englischer Sprache)

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