SharedSpace Doren

LES 14-20

Projektträger
Gemeinde Doren

6933 Doren

Website

11. März 2016
31. März 2019

Steigerung der Attraktivität des Dorfkerns durch einen Shared Space Ansatz, Machbarkeitsprüfung

Aufbauend auf dem Gemeindeentwicklungsprozess „Zukunft Doren“ wurde die Steigerung der Attraktivität des Dorfkerns durch die Umgestaltung der Ortsdurchfahrt nach dem Shared-Space-Prinzip im Rahmen einer Machbarkeitsprüfung vertieft. Ziel war es, das 2012 ausgearbeitete Gestaltungskonzept für die Straßenraumgestaltung der Ortsdurchfahrt in einen umsetzungsfähigen und abgestimmten Entwurf zu bringen, der von den zuständigen Ämtern und Behörden sowie der Gemeinde und der Bevölkerung mitgetragen wird.

Im Fokus des Projektes standen neben der Erstellung eines technischen Entwurfs und der Umsetzungsplanung auch die Einbindung relevanter Schlüsselpersonen aus der Gemeindepolitik sowie der Bevölkerung. Im Rahmen der Bürgerbeteiligung wurden sowohl Schulkinder als auch interessierte Bürgerinnen und Bürger aktiv in den Planungsprozess eingebunden. Mit der Durchführung eines Straßenfests wurden Planungsideen vor Ort kommuniziert und erlebbar gemacht, wodurch eine breite Akzeptanz und Unterstützung zum Projekt hergestellt werden konnte.

Im Zuge der technischen Planung zur Umsetzung des Shared-Space-Prinzips in der Straßenraumgestaltung gelang es, die Unterstützung der Ämter und Behörden einzuholen und einen realisierbaren Entwurf auszuarbeiten. Der Entwurf ist etappiert und kann im Zuge der Zentrumsentwicklung sukzessive realisiert werden.

Wesentlicher Aspekt der Straßenraumgestaltung ist die Entschleunigung des motorisierten Verkehrs zu Gunsten der Entwicklung des Lebens vor Ort und Erhöhung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Straßenraum. Einerseits soll dies durch bauliche Maßnahmen, wie beispielsweise ein Ortseinfahrtstor oder Einengungen, und anderseits durch die Gestaltung von platzartigen Bereichen erzielt werden, die den linearen Straßenzug brechen und im Zusammenspiel mit bestehenden und geplanten Gebäuden starke Akzente im Dorfzentrum bilden.

Einst waren Straßen durch eine Ortschaft begehrt und haben Dörfer belebt. Auf Grund des immer steigenden Verkehrsaufkommens hat sich die Ortsdurchfahrt zu einem trennenden und für die Wohnqualität störenden Element entwickelt. In vielen Dörfern des ländlichen Gebietes ist eine Zentrumsflucht eingetreten und der Gebäudeleerstand ist dramatisch angestiegen. Mit dem fehlenden Leben im Zentrum sind auch der Handel und die Nahversorgung rückläufig. In verkehrsberuhigten Dörfern ist ein Umkehrtrend festzustellen. Die Gestaltung der Dorfzentren ist nahezu zwingend mit der Verkehrsraumgestaltung (Beruhigung) verbunden. Umfahrungen von Ortszentren sind oft nicht so einfach möglich und so bedarf es alternativer Formen um die Wohnqualität zurück in das Dorf zu holen. Der Shared Space Ansatz erscheint besonders interessant, weil es die Verkehrsteilnehmer gleichstellt und zu einer Entschleunigung (Beruhigung) führt.  Dies wiederum macht das Wohnen im Zentrum wieder attraktiv. Auch die Ansiedelung neuer Services, Kleingewerbe und Nahversorgungseinrichtungen werden durch attraktive Dorfkerne gefördert. Weiter ist zu beobachten, dass in  verkehrsberuhigten Zonen die alte Bausubstanz verstärkt genutzt wird. Die Diskussion über den Verkehr bzw. Verkehrsvermeidung führt zu einer erhöhten Sensibilität für den NMIV (nicht motorisierten Individualverkehr).

Die Gleichstellung der Verkehrsteilnehmer ist zum Schlüssel einer Ortsentwicklung geworden.

Die Gemeinde Doren hat in einem Gemeindeentwicklungsprozess (2012) festgestellt, dass die Ortsdurchfahrt ein Schlüssel zu Zentrumsgestaltung darstellt und hat deshalb eine Studie zum Thema Shared Space in Auftrag gegeben. Die von Besch und Partner ausgeführte Vorstudie zeigt Lösungsansätze auf und ermutigt Gemeindeverantwortliche, den Gedanken weiter zu verfolgen und die Machbarkeit und die Auswirkungen sowie die Bereitschaft in der Bevölkerung vertieft zu untersuchen.  

Ziel des Projektes ist es, am Beispiel Doren aufzuzeigen, wie eine Ortszentrumsgestaltung in Verbindung mit der Verkehrsraumgestaltung bzw. Shared Space Ansatz möglich ist bzw. Synergien bewirkt. Das Projekt soll zur Umgestaltung der Durchzugsstraße führen und den Treffpunkt Ortszentrum attraktiver machen bzw. den einheimischen Bürger und den Gast zum Aufenthalt im Zentrum einladen. Das Projekt soll dazu beitragen, dass die Bevölkerung die Nahversorgung verstärkt zu Fuß oder mit dem Fahrrad bewältigt. Die Schul- und Kirchwege sollen durch das Projekt sicherer werden. Generell soll sich das Projekt positiv auf die Entwicklung einer Mobilitätskultur in der Bevölkerung auswirken. Der Anteil an nicht motorisierten Besorgungen im Ort soll durch das Projekt erhöht und damit CO2 Ausstoß verringert werden. Zusätzlich sollen die Themen, wie: verdichteter und leistbarer Wohnbau in Zentrumsnähe und neue Mobilitätsformen, thematisiert und die Diskussion angestoßen werden. Das Projekt soll Vorbild für weitere Planungsprozesse in ländlichen Gemeinden sein.

Inhalt des Projektes ist die intensive fachliche Auseinandersetzung mit dem Thema Shared Space in ländlichen Gemeinden am Beispiel Doren. In der  ersten Phase werden fundierte Grundlagen für einen innerörtlichen Planungsprozess geschaffen. Die Konzepte werden in enger Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen des Landes erarbeitet und kommunikationsfähig aufbereitet.

Nach thematischen Arbeitsgruppengesprächen mit Betroffenen in der Gemeinde erfolgt die Vorbereitung und Umsetzung öffentlicher Veranstaltungen. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen in die Machbarkeitsprüfung ein. Die Machbarkeitsprüfung umfasst die Akzeptanz in der Bevölkerung, die organisatorische,  rechtliche und  technische Machbarkeit als auch die Finanzierbarkeit.

Die anfallenden Arbeiten werden wie folgt ausgeführt:

(Personalkosten) Die Koordinierungs- und die Öffentlichkeitsarbeit erfolgt durch Gemeindebedienstete. Dies betrifft die Organisation der Arbeitsgruppen, die Termine mit den Experten und bei den Fachabteilungen des Landes, die Bewerbung der öffentlichen Veranstaltungen und deren Organisation.

(Sachkosten externer Dienstleistungen) Die Expertenleistung betrifft die Beratung: in der Prozessgestaltung und Begleitung, in rechtlicher Hinsicht, die technische Planung im Zusammenhang mit dem Shared Space Ansatz in Doren.

Die Mitarbeit der Fachabteilungen des Landes wird in allen Phasen des Projektes erbeten und wird nicht als Ausgabenwirksam kalkuliert.

Am Beispiel Doren konnte aufgezeigt werden, dass die Ortszentrumsgestaltung in Verbindung mit der Verkehrsraumgestaltung bzw. ein Shared-Space-Ansatz möglich ist und Synergien bewirkt.

Das Projekt führte planerisch zu einer Umgestaltung der Durchzugsstraße in zwei Etappen. Nach Abschluss der Bauetappen soll das Ortszentrum attraktiver werden bzw. die einheimischen BürgerInnen und Gäste zum Aufenthalt im Zentrum einladen. Das Ortseinfahrtstor wird in der ersten Bauetappe realisiert.  

Die Realisierung der Bauetappen soll dazu beitragen, Nahversorgung verstärkt zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu bewältigen und dass Schul- und Kirchwege sicherer werden.

Generell hat das Projekt positiven Einfluss auf die Mobilitätskultur in der Bevölkerung.

In einem Workshop erhielten die SchülerInnen der 3. Klasse der Talenteschule in Doren die Möglichkeit darzulegen, was ihnen am derzeitigen Straßenraum gefällt, was nicht und was sie sich für die Zukunft wünschen.

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