Die Juppe: Ein ausgezeichnetes Kulturerbe

Die Spitzkappen sind Teil der Bregenzerwälder Juppentracht. Foto: Christian Kerber
Die Spitzkappen sind Teil der Bregenzerwälder Juppentracht. Foto: Christian Kerber
11.01.2022

Dreistufenlandwirtschaft, Scheibenschlagen, Montafoner Dialekt: Die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO in Österreich zählt inzwischen 147 Traditionen. Die Herstellung der Bregenzerwälder Juppe zählt seit November 2021 dazu. Die Auszeichnung als Kulturerbe trägt dazu bei, die Vielfalt kultureller Praktiken zu erhalten und das Verständnis für regionale Besonderheiten zu stärken.

Die Juppe ist eine für den Bregenzerwald typische traditionelle Frauentracht, die in mehreren Varianten getragen wird. Ein Merkmal der zu festlichen Anlässen getragenen Tracht ist ihre wertvolle Ausstattung. Die Tracht wird von heimischen Handwerker*innen in kleinen Werkstätten angefertigt. Die Herstellung ist arbeitsintensiv: Der tiefschwarze Plissee-Stoff aus Glanzleinen wird in der Juppenwerkstatt Riefensberg gefertigt. Die Stickereien oder Knüpfarbeiten des Mieders bis hin zur Fertigung der Kopfbedeckungen wie der Festtagskrone, der Spitzkappe oder Pelzkappe erfolgen im Rahmen einer häuslichen Nebenbeschäftigung durch Frauen. Die Träger*innen und Hersteller*innen identifizieren sich mit der Juppe, die zur regionalen Identität beiträgt.

Vereine wie die Juppenwerkstatt Riefensberg kümmern sich um die Kontinuität der Weitergabe dieses Kleidungsstücks durch Veranstaltungen, Projekte und Kurse. Die Juppenwerkstatt hat auch die Bewerbung der Initiative bei der österreichischen UNESCO-Stelle eingereicht und im Rahmen eines LEADER-Projekts gemeinsam mit der Gemeinde eine Trachtennäherei in Riefensberg geschaffen.

Mehr Informationen auf der UNESCO-Webseite

Juppenwerkstatt Riefensberg